Über Achtsamkeit hört und spricht man überall.
Das ist aber noch kein Grund, auch auf den fahrenden Zug zu springen.
Jedoch gibt es drei gute Gründe, warum wir Achtsamkeit brauchen.
1) Wir sind WIRKLICH abgelenkt
Schnell – beantworte diese drei Fragen:
1. Was tust du gerade?
2. Was denkst du gerade?
3. Wie fühlst du dich gerade?
Überprüfe bitte jetzt deine Antworten. Hast du auf Frage 1 und Frage 2 die gleiche Antwort gehabt?
Nein?
Dann war dein rastloser Geist wieder mit anderen Dingen beschäftigt, als bei dem zu sein, was du gerade tust.
Aber du bist nicht allein. Wir alle kennen das: Unser Geist springt von einem Gedanken zum anderen und ist nur die Hälfte der Zeit bei dem, was wir gerade tun.
Das heißt: Jeden Tag bist du nur zur Hälfte in der Gegenwart.
So verpasst du buchstäblich die Hälfte deines Lebens, weil du in Gedanken über Vergangenheit oder Zukunft gefangen bist.
Die Folgen sind: Du bist abgelenkt, weniger produktiv und machst schneller Fehler. Und dadurch bist du unglücklich und unzufrieden.
Jetzt schaue auf deine Antwort auf Frage 3: Wie fühlst du dich?
Forscher sagen: Du bist am glücklichsten, wenn deine Gedanken bei dem sind, was du gerade tust.
Spülst du Geschirr, bist du besser gelaunt, wenn deine Gedanken auch beim Geschirrspülen sind, und nicht bei deinem Urlaub in der Karibik.
Denn: Glück und Zufriedenheit erlebst du nur, wenn du aufmerksam im Hier und Jetzt bist.
Das Wesen der Achtsamkeit ist das Bewusstsein des gegenwärtigen Augenblicks.
Das hört sich leicht an, ist aber eine echte Herausforderung – wie du sicher selbst schon bemerkt hast.
Zu viele Dinge finden um uns herum statt, zerren an unserem Bewusstsein. E-Mails, Smartphone, Facebook oder WhatsApp reißen uns permanent aus dem gegenwärtigen Moment.
Dazu kommt das Gedankenkarussell, das sich beständig dreht und in dem wir uns leicht verfangen, ohne dass wir es überhaupt bemerken.
Mit Achtsamkeit üben wir, uns in den gegenwärtigen Moment zurückzuholen.
Und das muss trainiert werden. Wieder. Und wieder. Und wieder.
Wenn du nicht daran arbeitest, fällst du stets wieder in die tief verwurzelten Muster von Ablenkung und Sorgen.
2) Wir sind WIRKLICH gestresst
Unser Stresslevel steigt von Jahr zu Jahr. Fast jeder vierte Erwachsene gibt an, mindestens ein körperliches Stress-Symptom zu haben.
Ebenso steigen die psychischen Gesundheitsprobleme durch Stress an. Dazu zählen Depression, Reizbarkeit, Traurigkeit, Angst und Wut.
Wir schlafen weniger, essen ungesund, können uns nicht konzentrieren und lassen unsere schlechte Laune an den Mitmenschen aus.
Wir haben also ein echtes Problem.
Doch Achtsamkeit kann helfen.
Wenn wir uns in Achtsamkeit üben, können wir den Stresspegel, wie auch Sorgen und Depressionen, erheblich senken.
Das beständige Üben der Achtsamkeit kann die Art und Weise verändern, wie belastende Emotionen im Gehirn verarbeitet werden.
Zusätzlich kann die Achtsamkeits-Meditation den Blutdruck senken, uns besser schlafen lassen und das Immunsystem stärken.
Schon Buddha wusste: Öfter mal tief durchatmen ist wirklich gut für uns.
3) Wir sind nicht sehr gut darin, unseren Stress zu bewältigen
Ein Teil des Problems Stress ist: Wir haben nie richtig gelernt, die Stress-Signale unseres Körpers zu deuten und damit zu arbeiten.
Zum Teil liegt es daran, weil es unsere über tausende von Jahren entwickelte Kampf-oder-Flucht-Reaktion, die uns vor Bedrohungen schützen soll, in unserer modernen Welt nicht mehr gibt. Heute muss niemand mehr Angst haben, von einem wilden Löwen gejagt zu werden.
Und das ist gut so, denn diese natürliche Reaktion auf Stress soll auch nur sehr selten und für kurze Zeit aktiviert werden.
Doch wie leben wir heute? Ständig nervös und in Alarmbereitschaft für Telefon, E-Mail, Kurznachrichten und andere störende Dinge, die nach unserer Aufmerksamkeit schreien.
Dadurch erleben wir jeden Tag als Krise, und die Antwort des Körpers auf Stress ist ständig aktiviert.
Und schließlich erkennen wir nicht einmal, wie aufgeregt und körperlich gestresst wir sind, bis wir uns endlich Zeit für Ruhe und Stille nehmen – leider tun wir das nur selten.
Mit Achtsamkeit können wir die Stressreaktion des Körpers beruhigen.
Durch Übungen wie tiefe Atemzüge, leichte Körperhaltungen und sanfte Bewegungen, lernen wir, den Anforderungen des Lebens gerecht zu werden.
Anstatt den Systemen und Reaktionen des Körpers ausgeliefert zu sein, können wir damit arbeiten.
Die Auslöser von Stress können durch Achtsamkeit zwar nicht beseitigt werden, jedoch helfen uns die Übungen, die Stressfaktoren kreativ und geschickt zu bewältigen.
In meinem Buch „Buddhismus und Meditation für Anfänger“ lernst du die Achtsamkeits-Meditation Vipassana kennen. Sie zeigt dir einen Weg, mit deinen Gedanken, Gefühlen und körperlichen Empfindungen zu arbeiten und achtsamer zu leben.
So findest du endlich zu inneren Frieden, Ruhe und Gelassenheit.
Darum zögere nicht und übe dich in Achtsamkeit.
Letzte Aktualisierung am 10.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API