Ich liebe das Internet. Du auch?
Leider lenkt es uns ab, wie nie zuvor.
Das merke ich bei mir und sehe es bei anderen. Fast jeder ist beschäftigt mit Handy, Tablet oder Laptop – ständig und überall.
Da wird zwischen Browser-Fenstern hin und her geklickt, hier und dort Nachrichten ins Smartphone getippt, E-Mail geprüft, noch schnell mal auf Twitter und Facebook geguckt …
Vielleicht fühlt es sich sogar produktiv an, zwischen all den Dingen hin und her zu springen, ständig etwas zu tun … aber in Wahrheit sind wir es nicht.
Wir sind nur abgelenkt.
Ein Freund erzählte mir kürzlich, er hätte ein Problem: Es fällt ihm schwer, seine Arbeit zu erledigen oder aufmerksam bei einer Sache zu bleiben, weil er permanent abgelenkt ist.
In Wahrheit haben wir alle dieses Problem: Ablenkung wird zum Dauerzustand. Wir alle leiden unter dem Syndrom Ablenkung.
Und darum schaffen wir es nicht, wichtige oder schwierige Arbeit zu erledigen, kreativ zu sein oder achtsam im Alltag.
Doch was kannst du dagegen tun?
Hier kommt, was für mich gut funktioniert:
Wie du dich vom Syndrom Ablenkung heilst
1) Sei achtsam
Merke bewusst, wenn du zwischen Aufgaben hin und her springst oder durch soziale Medien und andere Dinge abgelenkt bist.
Sieh, wie dein Geist von einem Gedanken zum anderen wandert, von einem Ding zum anderen springt. Bist du dir darüber nicht bewusst, wirst du es nie ändern können.
Wenn du übst, achtsam zu sein, stellst du fest: Deine Achtsamkeit kann über die Tage und Wochen zunehmen, wenn du einfach nur anfängst, aufmerksam auf das zu sein, was in dir und um dich herum vorgeht.
2) Erkenne, was dich ablenkt
Was spukt ständig in deinem Geist herum? Wie wirken diese Gedanken auf dich? Was für Gefühle lösen sie aus? Vor welchen Ängsten läufst du weg?
3) Suche dir eine Sache, auf die du dich fokussierst
Ja, ich weiß, du hast eine lange Liste mit Dingen, die du zu tun hast. Aber du kannst nicht alle gleichzeitig und sofort tun.
Such dir nur eine Sache aus: zum Beispiel ein Buch lesen, einen Artikel schreiben, was Neues lernen, oder eine angefangene Aufgabe, die noch nicht fertig ist. Du weißt, du musst diese Aufgabe erledigen, doch du warst zu abgelenkt und hattest sie erst mal liegen lassen.
4) Bereite alles vor
Sitzt du am Computer: Schließe alle Programme, die du für diese Aufgabe nicht brauchst. Schließe auch den Internet-Browser oder zumindest alle Fenster, die für diese Aufgabe nicht wichtig sind.
Falls du den Computer auch nicht brauchst: Mach ihn aus oder auf Bereitschaft. Schalte dein Handy ab oder lautlos und lege es außer Sichtweite.
Vor dir liegt nur diese eine Aufgabe, die du jetzt erledigen wirst.
5) Stell den Wecker auf 20 Minuten
Oder auf 15 Minuten, falls dir 20 zu lang sind 😉
Während dieser Zeit hast du nichts anderes zu tun, als dich auf die Aufgabe zu fokussieren, die vor dir liegt. Kein Umschalten zu anderen Dingen. Nicht nach E-Mails gucken oder auf Facebook stöbern.
Hast du die Sache erledigt, bevor die 20 Minuten um sind, kannst du dir eine neue Aufgabe aussuchen, auf die du dich die restliche Zeit fokussierst – aber springe nicht zu deinen üblichen Ablenkungen.
6) Beobachte, wie dein Geist wandert
Das wird zwangsläufig passieren. Es ist die natürliche Tendenz des Geistes und Teil des Syndroms Ablenkung.
Es gibt nur dich und diese Aufgabe, aber du möchtest weglaufen. Du bist besorgt, hast Angst vor der Schwierigkeit, Angst vor dem Fokus, Angst vor dem Unbehagen, Angst vor der Ungewissheit.
Das ist okay. Du kannst auch mit der Angst bei deiner Aufgabe bleiben.
Die Angst und Sorge ist es, die dich ablenkt, aber du brauchst dich dieser Angst nicht hingeben. Es ist nur etwas, was in deinem Geist auftaucht.
Bleib sitzen mit der Gier nach Ablenkung, aber reagiere nicht auf diese Gier. Beobachte sie. Lass sie stärker werden. Lass sie schwächer werden. Lass sie gehen. Bleib bei deiner Aufgabe.
7) Mach eine Pause
Ist die Zeit um, stell den Wecker auf 10 Minuten.
Gönne dir eine Pause. Du hast sie verdient.
Jetzt darfst du dir auch erlauben, deinen Ablenkungen zu folgen – aber nur bis die Pause um ist und du an die nächste Aufgabe gehst oder wieder an die Aufgabe, an der du vor der Pause dran warst.
Diese Pause gibt deinem Geist die Erleichterung, die er braucht – jedoch braucht er sie nicht den lieben Tag lang.
Diese Übung ist eine Form von Meditation. Doch sie braucht Praxis. Übe heute und guck, wo es hakt. Dann vergib dir selbst und übe morgen weiter.
Wenn du täglich übst, lernt dein Geist, sich auf nur eine Sache zu fokussieren. So bildest und festigst du eine Gewohnheit, die dich nicht mehr so anfällig für Ablenkungen macht.
- Dahlke, Ulf (Autor)
Letzte Aktualisierung am 8.12.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API