„Morgen fange ich an.“
Wie oft hast du das schon gesagt?
Und hast du angefangen?
Mal ehrlich: Wir versprechen uns ständig, ab morgen aktiv zu werden.
Morgen wollen wir:
- Sport treiben
- mit Diät anfangen
- mit dem Rauchen aufhören
- eine Fremdsprache lernen
- mit Meditation anfangen
- ein Buch schreiben
- …
Leider lässt die Begeisterung schnell nach. Viel zu schnell – oft schon über Nacht. Und unsere ernsten Absichten lösen sich wieder mal in Träume auf.
Neben Bakterien ist dieses Verhalten mit das häufigste in der Welt: Der Wunsch nach persönlicher Entwicklung, gefolgt von Untätigkeit.
Oder es sind die Versuchungen, die einen nicht widerstehen lassen. Daraus folgen dann meist Schuldgefühle oder Aufgabe.
Aber keine Sorge. Das passiert jedem von uns.
Wir Menschen sind faul und träge – trotz all der Wünsche und Vorsätze. Das ist normal, solange es nicht außer Kontrolle gerät.
Wie du Trägheit und Faulheit überwindest
Zunächst ein paar Strategien, wie du es schaffst, deine Antriebslosigkeit zu überwinden und endlich anzufangen.
Bewege dich, aber nicht zu viel auf einmal
Trägheit kann nur durch Bewegung besiegt werden. Bist du erst angefangen, wird ein neuer Impuls gesetzt. Trägheit ist dann kein Faktor mehr.
Anfangen ist der Schlüssel. Aber nicht von 0 auf 100 in 10 Sekunden. Gehe es langsam an. Von 0 auf 10 in ein oder zwei Tagen. Das ist machbar.
Alles kommt auf die Größe der Schritte an. Viele kleine Schritte führen zum Ziel.
Sei pflichtbewusst
Faulheit ist der zweite Übeltäter. Hier braucht es leichten Druck von außen.
Wir alle sind faul. Daran ist auch nichts falsch. Aber um Faulheit zu besiegen, brauchen wir Druck: in Form von Pflichtbewusstsein.
Etwas Druck ist nicht verkehrt – solange es nicht zu viel ist. Druck motiviert, besonders wenn es positiver Druck ist.
Positiver Druck ist beispielsweise, wenn die Familie dich in deinem Vorhaben unterstützt und ermutigt. Oder Freunde, Selbsthilfe-Gruppen in der Nachbarschaft, Online-Foren, deine Blog-Leser.
Akzeptiere Versagen und Rückschläge
Niederlagen sind normal. Plane sie mit ein. Akzeptiere sie und mach weiter. Du brauchst dich deswegen nicht selbst ohrfeigen.
Motiviere dich
Das Wichtigste ist: Du musst es wirklich wollen. Wenn du nicht den tiefen Wunsch verspürst, es zu wollen und zu schaffen, dann ist auch der leichte Druck von außen nicht genug.
Du musst mit Leidenschaft dabei sein. Denke nicht, dass es etwas ist, das du tun solltest; oder dass du ein besserer Mensch bist, wenn du dieses oder jenes tust.
Druck gibt dir nur den Arschtritt in Richtung Ziel. Motivation jedoch zieht dich ins Ziel.
Nun kennst du die Strategien gegen Faulheit und Trägheit.
Aber wie kannst du sie umsetzen und auf dein Leben anwenden?
Dazu komme ich jetzt. Von der Theorie zur Praxis.
Sieben Schritte zum Ziel
Sieben Schritte, die du heute noch gehen kannst. Wirklich. Geh sie noch heute.
1) Bestimme jetzt einen Tag
Die ganzen Pläne und Absichten nützen nichts, wenn du nicht endlich deinen Arsch bewegst und anfängst.
Und der einzige Weg anzufangen, ist: jetzt aktiv zu werden.
Nicht morgen.
Nicht später.
Jetzt.
Guck jetzt auf deinen Kalender und mach jetzt einen Termin, an dem du aktiv wirst. Zum Beispiel: 18 Uhr, joggen im Park.
Dies ist nun der wichtigste Termin für dich – wichtiger als eine Besprechung mit dem Chef oder Arztbesuch 😉
2) Setze ein kleines, erreichbares Ziel
Denk immer daran: Trägheit ist extrem mächtig. Wenn du jahrelang keinen Sport getrieben hast, dann ist der Anfang besonders hart.
Du bist an dein Leben gewöhnt. Selbst wenn du dich verändern möchtest, ist es schwierig.
Versuche also nicht gleich, die Welt zu erobern. Erobere zunächst die kleinen Ziele.
Vielleicht hört es sich schwächlich an, wenn du sagst: „Ich gehe für 10 Minuten Joggen“ oder „Ich mach jetzt 5 Liegestütze.“
Na und?
Diese kurzen Aktionen vertreiben Trägheit und Faulheit mehr, als wenn du sagst: „Ich gehe jetzt 1 Stunde Joggen“ oder „Ich mach jetzt 50 Liegestütze.“
Deshalb sei realistisch und setze dir kleine, erreichbare Ziele. Das ist der einzige Weg, um Trägheit zu besiegen.
3) Verpflichte dich
Diese Verpflichtung wird es sein, die dich antreibt, falls dich in ein paar Tagen Trägheit und Faulheit überwältigen.
Oft sind wir anfangs so begeistert und voller Tatendrang, doch nach ein paar Tagen ist die erste Euphorie vorbei – wir fallen wieder in unser gewohntes Muster: sind faul und träge.
Ich bin kein Gegner von Faulheit. Ich bin sogar gern faul, liebe das Nichtstun 🙂
Aber Trägheit und Faulheit darf uns nicht davon abhalten, unsere Wünsche und Ziele zu erreichen.
Damit das nicht passiert: mach deine Verpflichtung öffentlich. Setze dein kleines, erreichbares Ziel und erzähle es so vielen Menschen, wie du kannst.
Ruf deine Freunde und Familie an. Erzähl es deinen Arbeitskollegen. Schreib es auf deinem Blog. E-Mail allen Bekannten.
Indem du es öffentlich machst, ist ein genügend großer Druck vorhanden, um Faulheit zu überwinden.
4) Kleine Schritte
Nochmal: Trägheit ist ein mächtiger Zwang. Und der beste Weg aus der Trägheit sind kleine Schritte. Ein kleiner Schritt zur Zeit. Versuche nicht, zu viel auf einmal zu erreichen.
Was ist der Unterschied zu Schritt 2 »Setze ein kleines, erreichbares Ziel«?
Okay. Sagen wir, du möchtest einen 15 km Lauf machen. Aber du hast seit Jahrzehnten kein Sport gemacht und bist etwa so gut trainiert wie ein Sack Reis.
Du wirst also kaum mit einem Trainingsplan über die volle Distanz anfangen. Nein. Du fängst die ersten Tage mit 2 km an und erhöhst die Strecke dann schrittweise um 1 – 2 km, bis du die 15 km am Stück läufst.
Kleine Schritte sind wichtig. Du spürst die kleinen Erfolge und Fortschritte. Das ist der Weg. Nicht, dich am ersten Tag umzubringen.
5) Bleib verantwortlich
Du hast deine Ziele zwar öffentlich gemacht, aber das ist nicht genug. Du musst deiner Familie, Freunden und Bekannten deutlich sagen, dass sie stets Berichte von dir erwarten.
Dann berichte ihnen regelmäßig über deine Fortschritte – je öfter, desto besser.
Ständig Bericht erstatten zu müssen, lässt dich zweimal darüber nachdenken, faul und träge zu sein oder doch lieber aktiv zu werden 🙂
6) Motiviere dich
Über Pflichtbewusstsein und Verantwortung haben wir schon gesprochen: sie üben einen positiven Druck auf dich aus – eine Form der Motivation.
Du möchtest aber noch andere Arten der Motivation. Du möchtest Wege finden, damit sich der ganze Prozess großartig anfühlt.
Das können kleine Belohnungen sein oder das freudige Gefühl über deine Fortschritte. Oder das schöne Gefühl, wenn andere sehen, wie gut du deine Sache machst.
Finde ein paar verschiedene Wege, dich zu motivieren – je mehr, je besser.
7) Mach immer weiter, egal was passiert
Dein Weg zum Ziel ist voller Hürden. Du wirst straucheln und fallen. Steh einfach auf und geh weiter.
Dir werden Verlockungen begegnen und du wirst schwach werden. Das ist okay. Mach weiter.
Du wirst Fehler machen und mutlos werden. Das macht nichts. Mach weiter. Du lernst aus deinen Fehlern. Mach weiter, egal was passiert. Fällst du hin, steh wieder auf.
Wenn du weiterhin kleine Schritte machst, und dich der Sache leidenschaftlich verpflichtest, bist du irgendwann am Ziel.
Dann hast du es geschafft. Herzlichen Glückwunsch.
Und wann bewegst du endlich deinen Arsch? 😉
- Stritzelberger, Reinhold (Autor)
Letzte Aktualisierung am 12.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API