Stress!
Wir alle haben mehr oder weniger Stress.
Und im Internet findest du tausende Artikel, um nach einem stressigen Tag zu entspannen.
Diese Methoden sind hilfreich, dringen aber nicht an die Wurzel des Problems.
Darum sollte das Ziel sein: Stress erst gar nicht aufkommen zu lassen, statt nur zu versuchen, Stress durch Entspannung erträglicher zu machen.
Ein Leben ohne Stress ist in unser hektischen Welt wohl kaum mehr möglich. Stress ist eine Antwort auf die Anforderungen des Lebens.
Jedoch ist der meiste Stress in unserem Leben unnötig – so denke ich jedenfalls.
Wenn du achtsam in kleinen Schritten dein Leben änderst, ein paar schlechte Gewohnheiten ablegst und ein paar gute annimmst, kannst du viele Stress-Auslöser beseitigen.
Ich verrate dir gleich, wie das geht.
Vorher lass uns kurz ein Beispiel betrachten. Zugegeben: Es ist etwas extrem, aber es zeigt einen typischen Stress-Auslöser.
Lass uns annehmen: Klaus hat verschlafen. Nun muss er hetzen, um noch halbwegs pünktlich zur Arbeit zu kommen. Er eilt ins Bad. Schnell etwas Wasser ins Gesicht. Zwischen Zähneputzen und Anziehen verschlingt er eine trockene Scheibe Toast. Er stürzt aus dem Haus, ins Auto und auf dem Weg zur Arbeit gerät Klaus in den stockenden Berufsverkehr. Er hupt und flucht über die anderen Fahrer, kommt zu spät und schlecht gelaunt ins Büro. Mürrisch setzt er sich an den Schreibtisch, auf dem sich ein Berg unerledigter Dinge stapelt. Zu alldem läuft auch noch sein E-Mail-Postfach über und Klaus muss 17 neue E-Mails lesen und beantworten. Dazu kommen noch drei weitere Aufgaben, bevor dann um elf Uhr die erste Konferenz beginnt. Und nachmittags hat Klaus noch weitere Termine.
Sein Tag läuft also nicht gut. Zudem gerät er auf dem Weg nach Hause wieder in den typischen Feierabendverkehr. Er kommt spät nach Hause. Ausgelaugt. Gestresst. Seine Gedanken kreisen um die unerledigten Aufgaben, die überfüllte Mailbox, den Berg an Arbeit, den er morgen bewältigen muss. Schlecht gelaunt hockt Klaus sich vor die Glotze. Während er durch die Kanäle zappt, schlingt er lustlos sein Essen herunter. Um 23 Uhr geht Klaus total erledigt ins Bett und fällt irgendwann in einen unruhigen Schlaf…
Noch mal: Dieses Beispiel ist extrem. Du siehst jedoch ein paar typische Situationen, in denen Stress ausgelöst werden kann. Es gibt natürlich viel mehr davon, die ich hier gar nicht alle ansprechen kann.
Aber: diese Stress-Auslöser können mit ein paar Tricks ausgelöscht werden.
Wie du Stress eliminierst
1) Erkenne die Stress-Auslöser
Der wichtigste Schritt auf dem Weg, den Stress zu beseitigen, ist: die Auslöser zu identifizieren. Welche Menschen, Aktivitäten oder Dinge lösen Stress in dir aus?
Nimm dir ruhig 10 – 15 Minuten Zeit dafür. Denke über all die Dinge nach, die dich tagsüber stressen. Vielleicht gibt es zudem wöchentliche Ereignisse, die dich stressen. Denke darüber nach, welche Aktionen anderer Menschen bei dir Stress auslösen.
Mach am besten eine Liste und guck, was davon eliminiert werden kann. Für die Dinge, die du nicht aussortieren kannst, versuche Wege zu finden, um sie weniger stressig zu machen.
2) Streiche unnötige Verpflichtungen
Ich habe früher schon einen Artikel über Verpflichtungen geschrieben und wie man sich davon befreit.
Wir alle haben in unserem Leben zu viele Verpflichtungen. Das fängt mit der Arbeit an und beinhaltet Verpflichtungen zu Hause, gegenüber den Kindern, Ehepartner, Hobbys, Nebenjobs, Internet, Religion, Gemeinde und mehr.
Überlege sorgfältig, wie viel Stress diese Verpflichtungen verursachen. Wie wichtig sind sie für dich und dein Leben? Denk darüber nach. Dann streiche radikal die größten Stress-Auslöser.
3) Aufschieben
Dies ist ein wichtiger Punkt. Wir alle lieben es, Dinge auf später zu verschieben. Aber wenn wir nicht aufpassen, wird der Aufgabenberg immer größer und löst dann Stress in uns aus.
Versuche deshalb, eingehende Aufgaben so schnell wie möglich zu erledigen und nicht aufzuschieben.
4) Multitasking
Es sieht zwar produktiv aus, an mehreren Aufgaben gleichzeitig zu arbeiten, aber in Wahrheit macht es dich langsamer. Denn du musst dich stets neu konzentrieren, wenn du von der aktuellen Aufgabe zu einer anderen springst. Zudem springst du danach meist noch zu ein oder zwei anderen Aufgaben, bevor du wieder zur aktuellen Aufgabe zurückkehrst.
Du erledigst Dinge schneller und stressfreier, wenn du dich nur auf jeweils eine Sache konzentrierst und diese komplett erledigst, bevor du an eine neue Aufgabe gehst. Statt Multitasking lerne Singletasking.
5) Verspätung
Zu spät kommen, stresst immer. Wir hetzen, um fertig zu werden. Wir hetzen, um doch noch pünktlich zu kommen. Dabei sind wir die ganze Zeit gestresst, weil es einen schlechten Eindruck macht, zu spät zu kommen.
Gewöhne dir an, 10 Minuten früher zu sein – und der Stress verschwindet. Unternehme einen ernsthaften Versuch, früher fertig zu werden und dich früher auf den Weg zu einem Termin zu machen – das macht dann auch das Autofahren weniger stressig 😉
Stopp die Zeit, die du brauchst, um dich fertig zu machen, und wie lange du brauchst, um irgendwo hinzufahren. Du hast sicherlich die Zeiten unterschätzt. Kennst du jedoch die Zeiten, dann kannst du rückwärts planen, so dass du immer 10 Minuten früher erscheinst. Das ist ein gutes Gefühl.
6) Unordnung
In gewissem Maße sind wir alle unordentlich. Selbst wenn wir ein klasse System haben, um eine gewisse Ordnung zu halten, dauert es nicht lange und die Unordnung ist wieder da. Meistens brauchen wir dann ganz dringend etwas und können es in dem Chaos nicht finden.
Nimm dir Zeit und bring Ordnung in das Chaos. Fang mit deinem Schreibtisch und Papierkram zu Hause an. Dann mach in anderen Bereichen weiter.
7) Meide schwierige Menschen
Du kennst sie alle. Wenn du eine Minute darüber nachdenkst, hast du bereits eine Liste: Vorgesetzte, Mitarbeiter, Kunden, Freunde, Familie … die dein Leben schwieriger machen.
Kämpfe erst gar nicht mit ihnen, sondern streiche sie einfach aus deinem Leben. Wenn das schwierig ist, dann beschränke den Umgang nur auf das Nötigste. Versuche, dich nicht von ihnen stressen zu lassen.
8) Vereinfache das Leben
Das Leben zu vereinfachen, ist generell eine gute Idee. Vereinfache deine Routinen, deine Verpflichtungen, deine Aufnahme an Informationen, deine überladenen Räume, die Masse an Zeug in deinem Leben – und hab weniger Stress als Ergebnis.
9) Vereinfache deine To-do-Liste
Lerne, deine To-do-Liste auf wenige wesentliche Aufgaben zu vereinfachen. Eine zu lange Liste wirkt erdrückend und kann Stress auslösen. Vereinfache deine Liste und du wirst den Prozess mehr genießen.
10) Ungeplante Zeiten
Schaff dir mehr freie Zeit. Es ist nicht nötig, jede Minute des Lebens zu verplanen. Wenn du lernst, Treffen zu vermeiden, schafft dir das offene Zeitblöcke. Diese kannst du nutzen, indem du entweder an deinen wichtigsten Aufgaben arbeitest oder mehrere kleinere Aufgaben erledigst.
Wenn jemand dich um ein Treffen fragt, versuche, die Angelegenheit zuerst über Telefon oder E-Mail zu klären – klappt das nicht, vermeide jedoch, einen Termin zu machen. Bitte die Person, dich später noch mal anzurufen, um zu fragen, ob du dann Zeit hast.
11) Ruhig und langsam
Statt durch das Leben zu hetzen, mach langsamer. Lerne, die Dinge langsam anzugehen. Genieße dein Essen, genieße die Menschen um dich herum, genieße die Natur. Allein dieser Schritt kann jede Menge Stress vermeiden.
12) Entspanne während des Tages
Auch während des Arbeitstages sind kurze Pausen wichtig. Hör mit dem auf, was du gerade tust. Lauf herum. Mach ein paar Dehnungen. Massiere deine Schultern, Nacken und Kopf. Trink in Ruhe ein Glas Wasser. Leg jede Stunde eine achtsame Minute ein oder mache eine Kurz-Meditation.
Du kannst auch nach draußen gehen und dich an der frischen Luft und der Natur erfreuen. Oder sprich mit jemanden, den du magst. Das Leben hat nicht nur mit Arbeit und Produktivität zu tun.
Vermeide auch, Internet und soziale Medien zu sehr als Mittel zum Stressabbau zu nutzen – geh weg vom Computer und Handy, um dich zu entspannen.
13) Treib Sport
Sport ist ein wunderbares Mittel gegen Stress – was allgemein bekannt ist. Sport hilft nicht nur bei Stress, sondern beugt auch gegen Stress vor. Zudem macht Sport dich gesundheitlich fitter und weniger anfällig für Stress.
14) Ernähre dich gesund
Gesunde Ernährung und Sport sind zusammen ein guter Weg, um Stress zu vermeiden. Werde gesünder und eine Hauptursache von Stress verschwindet. Auch zu fettes Essen kann schlechte Laune erzeugen und den Stresslevel erhöhen.
15) Sei dankbar
Dies ist vielleicht schwerer zu verstehen, als die anderen Punkte, aber eine dankbare Einstellung zu entwickeln, ist eine Art positiven Denkens. Negative Gedanken werden vernichtet und Stress reduziert.
Lerne dankbar zu sein, für das was du hast, für die Menschen in deinem Leben und betrachte es als Geschenk. Mit dieser Einstellung zum Leben sinkt der Stress und die Zufriedenheit steigt. Du kannst auf diese Art nur gewinnen.
- Dahlke, Ulf (Autor)
16) Schaff dir eine friedliche Umgebung
In einer unübersichtlichen und störenden Umgebung kannst du nicht stressfrei arbeiten. Darum nimm dir die Zeit und räume deinen Schreibtisch und Arbeitsraum auf.
In einer friedlichen Umgebung bist du entspannter und arbeitest produktiver. Schaffe auch daheim eine aufgeräumte und friedliche Umgebung.
17) Kündige deinen Job
Das ist krass. Für die meisten wahrscheinlich zu krass. Bedenke jedoch: Deine Arbeit ist höchstwahrscheinlich dein größter Stressfaktor.
Schaffst du es aber aus deinem 9-to-5-Job heraus und findest etwas, das du wirklich gern tust, dann wirst du auch ein zufriedenes und weniger stressiges Leben führen.
Denke darüber nach, bevor du es ablehnst – es gibt vielleicht Möglichkeiten, die du noch nicht berücksichtigt hast…
18) Meditiere
Meditation kann nachweislich Stress abbauen. Täglich 10 – 20 Minuten meditieren bringt Ruhe und Klarheit in deinen Geist – natürlich nicht sofort.
Wichtig ist vor allem, regelmäßig zu meditieren. Nur dann spürst du die positiven Wirkungen der Meditation.
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